
Alte Liebe rostet nicht - die Sicherungshaken aus dem letzten Jahrhundert aber schon.
Der Klettersport erlebt in den letzten Jahren enormen Zuwachs und erfreut sich grosser Popularität. Seit 2020 ist Klettern eine Olympische Disziplin und Studien gehen von einer Verachtfachung aktiver Kletterer seit 1990 aus. Diese Entwicklung kann einen positiven Einfluss auf das Tourismus- und Freizeitangebot der Schweiz haben – so gibt es heute hierzulande über 50 Kletter- und Boulderhallen. 70% der Indoor-Kletterer/ Kletterinnen haben das Ziel, früher oder später auch draussen in der Natur und am Fels zu Klettern.
Die Sache hat jedoch einen Haken.

Die Schweiz ist ein Paradies fürs Felsklettern und bietet eine Vielzahl interessanter Routen und Klettergärten. Anders als in anderen Sportarten gibt es jedoch keine offizielle Instanz, welche für die Sicherheit, das Material dieser Routen, deren Prüfung oder allenfalls Sanierung zuständig ist – auch braucht es fürs Felsklettern spezifisches Wissen, welches sich vom Klettern in einer Halle oder an einer künstlichen Anlage unterscheidet.
Es sind meist Individuen, die diese Kletterrouten in Eigeninitiative einrichten und die auch für eine Sanierung verantwortlich wären. Das Material dafür wird oft aus der eigenen Tasche gezahlt und ist teuer. Viele Kletterrouten in der Schweiz wurden in den letzten 30 bis 40 Jahren eingerichtet und das Material entspricht nicht mehr neusten Standards, ist teils rostig oder beschädigt (z.B. durch Steinschlag).
Damit eine wachsende neue Generation an Kletterern und Kletterinnen auch zukünftig sicher am Fels unterwegs sein kann, unterstützt und fördert Rebolting das Sanieren von Felskletterrouten und setzt sich für Weiterbildungen und Wissenstransfer im Klettersport ein. Dabei wird die Vielfalt und Individualität der Kletterrouten berücksichtigt und das Bewusstsein und der Zusammenhalt in der Community gestärkt.
Sanierungen seit 2017
●2’540 Seillängen
●34'270 Zwischensicherungen
●2’370 Stände
Dank der einfachen Organisationsstruktur von Rebolting und dem lokalen Team von erfahrenen Sanierer*innen können wir rasch auf Meldungen reagieren und lokale Sanierer*innen innert nützlicher Frist mit dem richtigen Material ausstatten. Uns ist es wichtig, die Vielfalt und Individualität der Kletterouten zu erhalten.
Unser Vorgehen beim Sanieren

→ Dank Meldungen über unser Meldeportal und dank unserem Netzwerk erfahren wir, wo Routen saniert werden müssen und beginnen mit der Koordination einer Sanierung.
→ Dafür treffen wir Vorabklärungen bezüglich Naturverträglichkeit und Charakter der Route und der/die lokale Sanierungsverantwortliche (Wir haben mind. eine verantwortliche Person pro Region) macht ein Sanierungskonzept und koordiniert, wer aus dem ReBolting Sanierungsteam die Sanierung durchführen kann.
→ Das Einverständnis der ErschliesserInnen über die Art der Sanierung wird eingeholt (Charakter der Route nach der Sanierung, mögliche Begradigungen oder sonstige Veränderungen in der Linienführung und Hakensetzung).
→ Altes Material wird grundsätzlich entfernt (zu nostalgischen Zwecken können einzelne Ansichtsexemplare belassen werden).
→ Neue Zwischensicherungen werden nur in solidem Fels angebracht, an gut sichtbaren Stellen und wo das Einhängen der Zwischensicherungen optimal ist.
→ Nach Abschluss des Projektes wird ein Topo gezeichnet mit allen nötigen Angaben und bei uns und in Zusammenarbeit mit den Klettertopos von Filidor veröffentlicht.
Know-How Transfer
Wir fördern und fordern Erfahrungsaustausch, damit Sanierungen optimal gelingen und wir möchten über die Vielfalt und Unterschiedlichkeit von Klettergebieten und deren Absicherungsstil informieren und Techniken und Wissen weiterentwickeln.
Wir teilen unser Wissen und unsere Erfahrung gerne. Bei Interesse an einem Vortrag zu Rebolting und unserer Sanierungsarbeit, kontaktiere uns gerne per Mail: info@rebolting.ch
Wir möchten Kletterer*innen dabei unterstützen, zu verstehen, was da eigentlich im Fels steckt. Wie erkennt man gute Felsqualität? Was hält ein Stand oder Bohrhaken noch aus? Unser Wissen teilen wir via Social Media und arbeiten 2025 auch an Ausbildungsunterlagen, die wir hier veröffentlichen werden.
Interessierst du dich für Fakten rund ums Felsklettern, Material und Sanierungen? Die folgende Broschüre gibt spannend Einblicke:
Innovation

Mit unserem Netzwerk an Sanierer*innen sind wir immer an der Quelle von Fragen und Erfahrungen rund ums Sanierungsmaterial.
Wir arbeiten daher auch immer wieder an der Entwicklung von Tools und Guidelines, um Sanierungen zu verbessern.